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Die 9 Grenzwerte des Planeten

Aktualisiert: 9. März 2023


„Planetary boundaries“, also die planetaren Grenzen und Grenzwerte der Erde, sind ein häufig genannter Begriff in Nachrichten, bei Talkshows und auf Klimademos. Doch wie definieren sich genau die Grenzen des Erträglichen für unseren Planeten? Und wie lässt sich die Belastbarkeit und Stabilität der Ökosysteme der Erde messen?


Wissenschaftler:innen gehen von 9 Grenzwerten aus, innerhalb derer die Menschheit überleben, sich weiterentwickeln und über Generationen hinweg gedeihen kann. Welche 9 Grenzen das sind, erfährst Du in diesem Tipp.


# Tipp 1: Klimawandel

Die weltweite Konzentration von CO2 in der Atmosphäre lag im vorindustriellen Zeitalter bei 280 ppm (parts per million) und hat aktuell den besorgniserregenden Wert von 400 ppm erreicht.


Der Anstieg des Meeresspiegels, Dürreperioden, extreme Wetterschwankungen und Naturkatastrophen sind zunehmende Folgen des Klimawandels, der durch den Kollaps des Amazonas-Regenwaldes, der Zerstörung der Korallenriffe und der globalen Erwärmung noch zusätzlich angefacht wird.


Gleichzeitig wird diese Entwicklung durch den steigenden Energieverbrauch von Gebäuden, die Zunahme von Flugreisen und viele weitere menschliche Verhaltensweisen verstärkt. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, bewusst klimafreundlicher zu leben. Z. B. indem man Autofahrten und Flugreisen durch die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ersetzt.


# Tipp 2: Intaktheit der Biosphäre

Eine intakte Biosphäre ist ein weiterer unverzichtbarer Grenzwert, um die Erde als Lebensraum zu erhalten. Das biologische Gefüge zwischen Tieren und Pflanzen ist seit Milliarden von Jahren im Gleichgewicht.


Stirbt jedoch eine Art aus, hat das unmittelbare Folgen für die andere. Die Zoological Society of London hat festgestellt, dass die Zahl der Säugetiere, Vögel und Reptilien zwischen 1970 und 2016 um durchschnittlich 68 % zurückgegangen ist. Setzt sich diese Entwicklung fort, sind in diesem Jahrhundert bis zu 30 % der genannten Tierarten vom Aussterben bedroht.


Eine wesentliche Bedrohung dafür ist das durch den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel hervorgerufene Insektensterben. Eine sinnvolle Maßnahme dagegen ist es daher, Lebensmitteln aus ökologischer Landwirtschaft den Vorzug zu geben.


# Tipp 3: Biochemische Kreisläufe

Eine weitere planetare Grenze wird durch die Veränderung biogeochemischer Kreisläufe und durch die Überdüngung landwirtschaftlicher Böden mit Stickstoff und Phosphor überschritten.


Der natürliche Anteil von Stickstoff und Phosphor nimmt durch chemische Düngemittel exorbitant zu.


Das hat zur Folge, dass Überschüsse durch Regen in Seen gespült werden und dort das Algenwachstum in solchen Ausmaßen gefördert wird, dass ganze Ökosysteme bedroht sind. Auch dieser planetare Grenzwert kann durch die Bevorzugung pflanzlicher Bio-Produkte aus ökologischer Landwirtschaft gestärkt werden.


# Tipp 4: Landnutzungswandel

Die großen Waldflächen der Erde haben eine natürliche Kühlfunktion und binden das durch den Menschen ausgestoßene CO2.


Der enorme Flächenverbrauch für Fleisch und tierische Lebensmittel führt jedoch dazu, dass Wälder zunehmend abgeholzt werden, mit gravierenden Folgen für den Planeten.


Eine vegane Lebensweise ohne Tierausbeutung trägt einen wesentlichen Teil zur Lösung dieses Problems bei. Deshalb ließe sich dieser Grenzwert durch eine bewusste vegane Lebensweise und den direkten Verzehr angebauter Pflanzen wirkungsvoll eindämmen.


# Tipp 5: Süßwassernutzung

Schätzungen zufolge wird im Jahr 2050 eine halbe Milliarde Menschen an Wasserknappheit leiden, was vielfältige Ursachen hat.


Trinkwasser wird nicht nur direkt im Haushalt, sondern auch für die Produktion von Lebensmitteln und Kleidungen genutzt. Dazu kommt der massive „virtuelle“ Wasserverbrauch, der beispielsweise durch die Bewässerung von Tomaten- und Baumwollfeldern entsteht und begrenzte Süßwasserbestände in Teichen, Flüssen und Seen bedroht.


Auch der indirekte Wasserverbrauch z. B für Tierfutteranbau und Stallreinigungen sprengt die Belastungsgrenzen der Erde.


Die Lösung lautet auch in diesem Bereich ein Umstieg auf eine möglichst pflanzliche Ernährungsweise und ein bewusstes Wassersparen im Haushalt.


# Tipp 6: Versauerung der Meere

Fast ein Viertel der weltweiten CO2-Emissionen der Atmosphäre landen in den Ozeanen und bilden dort Kohlensäure, die den pH-Wert des Oberflächenwassers senkt und das Absterben von Muscheln und Korallen beschleunigt.


Die menschlichen Treibhausgas-Emissionen tragen wesentlich zu dieser Entwicklung bei. Sofern Du klimafreundlicher lebst und Deinen persönlichen ökologischen Fußabdruck reduzierst, wirkst Du der CO2-Zunahme in den Meeren entgegen.


# Tipp 7: Neue Substanzen und modifizierte Lebensformen

Giftstoffe wie Pestizide, Schwermetalle, radioaktive Materialien und Nanopartikel können nur sehr schwer biologisch abgebaut werden und entwickeln neue gentechnisch modifizierte Lebensformen, die ganze Ökosysteme aus dem natürlichen Gleichgewicht bringen. Das hat schwerwiegende Folgen für Mensch, Tier und Erde.


Die Ausgangsbasis hierfür bilden Mülldeponien, radioaktive Endlager und der Einsatz chemischer Dünger und Pflanzenschutzmittel. Möglichst viel Müll zu vermeiden, auf Ökostrom umsteigen und Bio-Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft zu bevorzugen, wirkt dieser gefährlichen Entwicklung aktiv entgegen.


# Tipp 8: Ozonverlust in der Stratosphäre

Das Ozon der Stratosphäre hat eine natürliche Schutzfunktion und blockt Teile der UV-Strahlung des Sonnenlichts ab. Fluorchlorkohlenwasserstoffe aus der Industrie beschädigen diese Schutzschicht und haben zur Folge, dass ungewöhnlich große Mengen der Ultraviolettstrahlung auf die Erde gelangen. Das FCKW-Verbot hat bereits in den 1980er-Jahren massiv dazu beigetragen, das Ozonloch zu verringern.


Demzufolge ist es weiterhin notwendig, möglichst auf den Einsatz von Fluorchlorkohlenwasserstoffen zu verzichten.


# Tipp 9: Aerosolgehalt der Atmosphäre

Aerosole sind winzige Partikel in der Luft (z. B. Feinstaub), die das Klimasystem, das Wetter und auch unsere Gesundheit beeinflussen.


Die Luftverschmutzung durch Aerosole ist eine Folge von Abgasen von Fabriken, Flugzeugen, Schiffen und Autos und kann eingedämmt werden, indem die Luftverschmutzung minimiert wird.


Weniger Müll zu produzieren, weniger unnütze Dinge zu konsumieren, weniger zu fliegen und öfter mit der Bahn statt mit dem Auto zu fahren, wirkt dieser Entwicklung entgegen.




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